Mit unserer Themenroute möchten wir Sie in die Welt der Ehefrauen und Mätressen der sächsischen Könige entführen. Kommen Sie mit und erfahren Sie mehr über die starken Frauen der vergangenen Jahrhunderte.
Gräfin Cosel, die berühmteste sächsische Powerfrau, bietet genügend Geschichten für eine eigene Route: Gräfin Cosel ‒ die Mätresse des Königs
Barockschloss Delitzsch (A)
Henriette Charlotte von Nassau-Idstein (1693 - 1734)
Bewohnt wurde die pastellfarbene Barockschlossanlage in Delitzsch einst von der Herzogin Henriette Charlotte von Sachsen-Merseburg, die auch Einfluss auf die Innenraumgestaltung nahm. Aus ihrer Zeit stammen die repräsentativen Türen, die bedruckten Leinentapeten und die Kamine in den herzoglichen Privatgemächern.
Die Herzogin wurde mit einer traurigen Geschichte bekannt: Sie empfing von ihrem Liebhaber ein Kind, nicht von ihrem Angetrauten Herzog Moritz Wilhelm. Unter diesen Umständen war natürlich nicht vorgesehen, dass sie das Kind selbst aufzog. Doch es starb ohnehin nach der Nottaufe ‒ und die mit den Albertinern in Dresden rivalisierende Nebenlinie Sachsen-Merseburg starb mit dem Fürstenpaar aus. Dem Leben der Herzoginwitwe und dem Alltag der Bediensteten ist eine Ausstellung gewidmet.
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Weiter zu Station B - Schloss Rochlitz: ca. 76 km
Schloss Rochlitz (B)
Elisabeth von Rochlitz (1502 - 1557)
Elisabeth von Rochlitz gilt als eine der einflussreichsten Fürstinnen der Reformationszeit. Als Schwiegertochter des großen Luthergegners Herzog Georg der Bärtige kam die hessische Landgrafentochter 1517 nach Sachsen. Als sie sich nach 1526 der Lehre Luthers zuwandt, wurde sie am Dresdner Hof heftig angefeindet. Nachdem ihr Gemahl Johann 1537 plötzlich starb, ertrotzte sich die kinderlose Fürstin ihr Erbe, die Ämter Rochlitz und Kriebstein. Dort ließ sie gegen den Willen Herzog Georgs umgehend die Reformation einführen. Als Rochlitz in die Wirren des Schmalkaldischen Krieges geriet, verließ Elisabeth das Schloss und betrat es nie wieder. Führungen »Zu Gast bei Elisabeth von Rochlitz« sind unter Voranmeldung buchbar.
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Weiter zu Station C - Albrechtsburg Meissen: ca. 66 km
Nach dem Ausbau Dresdens zur wettinischen Residenz stand das grandiose Schloss leer. Nur eine einzige Person sollte in Zukunft längere Zeit auf der Albrechtsburg Meissen residieren: Sidonie von Böhmen. Sidonie war die Tochter des böhmischen Königs. Mit nur zehn Jahren wurde sie 1459 mit Herzog Albrecht verheiratet. Nachdem sie sich weigerte, ihrem Mann in den Krieg mit den Niederlanden zu folgen, wohnte sie fast zehn Jahre selbstbestimmt mit kleinem Gefolge in der Albrechtsburg. Ihr Sohn Georg der Bärtige regierte in Dresden.
95 Briefe Sidonies sind erhalten ‒ einzigartige Zeugnisse des Alltag und der fürstlichen Lebensweise im 15. Jahrhundert. Zwei werden im Ausstellungsbereich »Wohnen im Schloss – wie es hätte sein können« gezeigt und per Hörstation erklärt. Ebenfalls spannend: Als Gegenstück zum Dresdner Fürstenzug schmücken die Porträts der wettinischen Fürstinnen einen ganzen Raum.
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Weiter zu Station D - Schloss Weesenstein: ca. 50 km
Albrechtsburg Meissen (C)
Sidonie von Böhmen (1449 - 1510)
Im 19. Jahrhundert zog sich Königin Amalie Auguste häufig mit ihrem Ehemann König Johann I. von Sachsen auf das idyllische Schloss Weesenstein zurück. Die beiden verband eine harmonische Ehe, aus der neun Kinder hervorgingen. Die original eingerichteten Wohnräume des Königspaares sind zu besichtigen.
Die 700-jährige Geschichte des Schlosses über dem Müglitztal hat Stilelemente von der Gotik bis zum Klassizismus hinterlassen. Erholung gewähren ein Spaziergang im Schlosspark, ein Besuch des Restaurants »Königliche Schlossküche« oder ein Krug vom guten Weesensteiner Schlossbräu, dessen Brautradition bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.
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Weiter zu Station E - Burg Stolpen: ca. 26 km
Schloss Weesenstein (D)
Königin Amalie Auguste (1801 - 1877)
Burg Stolpen (E)
Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel (1680 - 1765)
Zwischen der sächsisch-böhmischen Schweiz und der Kulturhauptstadt Dresden erhebt sich die mittelalterliche Burganlage Stolpen weit sichtbar über das Land. 1222 wurde sie erstmalig erwähnt, doch wahre Berühmtheit erlangte sie durch ihre Bewohnerin Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel. Die einflussreiche Mätresse des polnischen Königs und sächsischen Kurfürsten August des Starken wurde infolge von Intrigen des sächsischen Hofes auf die Burg verbannt ‒ und lebte dort fast ein halbes Jahrhundert bis zu ihrem Tod 1765. Wie bei kaum einer anderen Person vermischen sich in ihr Mythos und Wahrheit, Legenden und Wirklichkeit. Ihre Grabstätte befindet sich in der Burgkapelle.
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