Das Weiße Gold
Des Sachsen-Königs größte Leidenschaft

Die Erfindung des europäischen Porzellans ist eine Geschichte von Persönlichkeiten voller Neugier, Wissensdrang und dem Hang zu schönen Dingen. Da ist Kurfürst August der Starke, der zwar militärisch wenig Erfolg hatte, dafür aber die Schönheiten des Lebens um so mehr genießt. Da ist der Gelehrte Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, der mit seinem Wissen aus Physik, Mathematik und Mineralogie alchemistischen Experimenten ein Ziel gibt. Und schließlich ist da Johann Friedrich Böttger, Apotheker und Alchimist aus Thüringen, der nicht ganz freiwillig einen großen Anteil an der Erfindung des weißen europäischen Hartporzellans hat. Dem Kurfürsten half es, das riesige Loch im Staatssäckel ein wenig zu stopfen. Doch sein bester Kunde blieb er selbst ‒ nicht umsonst diagnostizierte er sich eine »maladie de porcelaine«, die Porzellankrankheit. 

   

Festung Dresden (A)

Durch ein wahres Schaustück machte Johann Friedrich Böttger die Welt auf sich aufmerksam: Er gab vor, Gold herstellen zu können. Zu seinem späteren Unglück wurde es dem jungen Apotheker auch zugetraut. Die Herrscher buhlten um ihn. Letztlich machte August der Starke das Rennen und ließ Böttger nach Dresden bringen. In den Kasematten der Festung Dresden fand sich ein geheimer Ort, in dem Böttger zwar nie Gold herstellte, dafür im Januar 1708 zusammen mit Tschirnhaus das erste europäische Hartporzellan.

In der von August dem Starken auch als »Bastion Venus« bezeichneten Festung Dresden können Sie heute noch die Kanonenhöfe, unterirdische Brücken und das älteste erhaltene Stadttor Dresdens erkunden.

Weitere Details zur Festung Dresden.

Weiter zu Station B - Albrechtsburg Meissen ca. 27 km

Albrechtburg Meissen Gesamtansicht Blick ueber Elbe gelbe Blumen Silvio Dittrich

Albrechtsburg Meissen (B)

Bereits im Sommer 1710 verlegte August der Starke die Manufaktur auf die Albrechtsburg in Meissen. Sie bot ausreichend Platz und vor allem gute Bedingungen für die Geheimhaltung der Rezeptur zur Porzellanherstellung.

In der neuen Dauerausstellung wird die Zeit der Porzellanmanufaktur in der Burg wieder zum Leben erweckt: Erzählt in kurzen spannenden Geschichten zum raumergreifenden Klang der Handwerker. Im digitalen Laboratorium können Sie sich an der Herstellung von Porzellan versuchen und ein selbst geformtes Gefäß brennen. Die außergewöhnliche Architektur dieses ersten Schlossbaus in Deutschland und ein »gemaltes Bilderbuch« verraten Ihnen außerdem einiges zur Herrschafts- und Landesgeschichte.

Weitere Details zur Albrechtsburg Meissen.

Weiter zu Station C - Dresdner Zwinger ca. 26 km

Dresdner Zwinger (C)

Die ganze Pracht des Weißen Goldes ist in der Porzellansammlung im Dresdner Zwinger zu sehen. Den Großteil der 20.000 Werke umfassenden Sammlung trug August der Starken zusammen. Zu sehen sind die lebensgroßen Porzellanaffen und Löwen aus der frühen Meissner Produktion und sie feinste ostasiatische Porzellane aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Sammlung zählt zu den größten und qualitativ wertvollsten ihrer Art.

Beim Eingang der Porzellansammlung im Glockenspielpavillon lassen 40 Porzellanglocken aus Meissner Herstellung mehrmals täglich die Werken von Vivaldi oder Carl Maria von Weber erklingen.

Weitere Informationen zum Dresdner Zwinger.